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Circe

Madeline Miller Circe

Madeline Miller ist neben Stephen Fry eine der wohl bekanntesten Autor*innen, die sich aktuell mit der griechischen Mythologie beschäftigen. Ihre Besonderheit: Miller erzählt die Geschichten der Götter als Roman.

In ‚Circe‘ begegnen wir einer Frau, die zwischen Rivalität, Liebe und Verlust lernt, in einer männlich dominierten Welt ihren Weg zu gehen. Als Tochter des Titanen Helios ist Circe – eine Nymphe – zwar unsterblich, aber zwischen sagenumwobenen Gottheiten selbst wenig besonders. Von Familie und Liebenden abgelehnt, entdeckt sie mit der Magie eine in der Götterwelt ungewöhnliche Gabe. Doch schnell fühlt sich ihr Umfeld von den Fähigkeiten der Nymphe bedroht und verbannt sie auf die Insel Aiaia.

Wenngleich Circe das Zentrum der Geschichte ist, rücken immer wieder andere Figuren in den Fokus. So trifft sie auf Prometheus, Hermes, Apollo, Athena, Daedalus und seinem Sohn Icarus, den Minotaur sowie Odysseus, dessen Geschichte auf besondere Weise mit jener der Nymphe verknüpft ist. Doch Millers Roman ist mehr als eine Aneinanderreihung abenteuerlicher Begegnungen. Festgehalten in schönster Sprache schildert die Autorin das lange Leben einer Frau, die zwischen Allmacht und Unendlichkeit auf der Suche nach sich selbst ist.

Es hat einige Jahre gedauert, bis ich bereit war, ‚Circe‘ zu lesen. Lange war ich nicht sicher, ob es sich lohnt in Romanform in die griechische Mythologie einzutauchen. Ein Besuch der Ausstellung „Femme Fatale: Blick – Macht – Gender“ in der @hamburger.kunsthalle Anfang des Jahres überzeugte mich schließlich vom Gegenteil. Und einmal angefangen fiel es mir schwer, das Buch überhaupt wieder aus den Händen zu legen. Eine ganz besondere Empfehlung – vor allem auf Englisch.

Larissa Lenze

Larissa bewegt sich zwischen Menschen, Marken und Medien. Als Kulturwissenschaftlerin und Marketingstrategin beobachtet sie Medien- und Zeitgeschehen und spricht mit Menschen, die es mit besonderen Impulsen bereichern.

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