The Privilege of Collecting Art

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Kunst zu sammeln ist ein Hobby, das vor allem im hochpreisigen Segment nur wenigen Menschen zugänglich ist. Umso bedeutsamer erscheint es, wenn Sammler*innen zentrale Werke nicht hinter verschlossenen Türen bewahren, sondern sie der Öffentlichkeit zugänglich machen. Genau das geschieht derzeit im Marta Herford: Unter dem Titel Other People Think zeigt das Museum eine Auswahl aus der umfangreichen Sammlung zeitgenössischer Kunst des Herforder Unternehmers Heiner Wemhöner.

Mehr als ein Investment: Die Bedeutung von Kunstsammlungen

Der Wert zeitgenössischer Kunst geht weit über ökonomische Skalen und ästhetische Zuschreibungen hinaus. Als Spiegel gesellschaftlicher Diskurse stellt sie Fragen zu Themen wie Klimawandel, sozialer Ungleichheit, digitalem Wandel oder Identität. Dabei gibt sie keine Antworten, sondern regt zum Denken und Diskutieren an. In vielen Werken geschieht dies fordernd und experimentell, andere schaffen es, ästhetischen Genuss zum kritischen Werkzeug zu machen.

Durch den Kauf zeitgenössischer Kunstwerke werden Sammler*innen zu Bewahrer*innen kultureller Artefakte und nehmen aktiv Einfluss darauf, wie und vor allem welche Künstler*innen im nationalen und internationalen Kunstgeschehen wahrgenommen werden. Diese Rolle beinhaltet gleichermaßen Privileg und Verantwortung. Durch Kooperationen mit Museen oder die Gründung eigener Stiftungen schaffen sie öffentlichen Zugang zu den Werken, setzen thematische Impulse und formen auf diese Weise durch ihre Sammlungen das kulturelle Gedächtnis einer Gesellschaft mit. Zwei spannende Beispiele hierfür zeigen sich gerade in NRW: Zum einen die Sammlung Wemhöner, von der ein kleiner Teil gerade im Marta Herford ausgestellt wird. Und zum anderen die Ausstellung 21×21 in der Villa Hügel in Essen.

Other people Think

Der Titel Other People Think verweist auf ein Werk von Alfredo Jaar, das ebenfalls Teil der Sammlung Wemhöner ist. Die Lichtbox mit dem gleichnamigen Schriftzug entstand zum 100. Geburtstag von John Cage und nimmt Bezug auf eine Rede, die Cage als Jugendlicher zu den Beziehungen zwischen Nord- und Südamerika hielt.

Other People Think Marta Herford Alfredo Jaar

Jaars minimalistische Inszenierung der Botschaft – kombiniert mit einem gleichformatigen Poster, das Besucher*innen mitnehmen können – wirkt wie eine über der Ausstellung liegende Erinnerung daran, dass wir andere Perspektiven nie vollkommen verstehen können. Gleichzeitig können wir versuchen, ihnen mit Respekt und Offenheit zu begegnen und ihnen statt Gegenwehr eher Stille, Empathie und Aufmerksamkeit entgegenbringen. Ein Blick auf Zeit, Mensch und Wahrnehmung, der sich unter anderem in der wiederkehrenden Präsenz von Spiegeln findet, die die Auswahl der gezeigten Werke durchziehen.

Once again…

Abgesehen vom Marta selbst, das allein durch den beeindruckenden Bau von Frank Gehry immer einen Besuch wert ist, zog mich dieses Mal ein ganz besonderes Werk nach Herford: Once again…(Statues never die) von Isaac Julien. Die Auftragsarbeit entstand 2022 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Barnes Foundation in Philadelphia und ist ebenfalls Teil der Sammlung Wemhöner.

Im Marta ist der Film – wie bereits 2023/24 in der Übersichtsausstellung Isaac Julien. What Freedom Is To Me im K21 – als fünfkanalige Videoinstallation zu sehen. Bereits in Düsseldorf hatte mich Juliens Werk tief beeindruckt. Diesmal durfte ich es im dialogischen Rundgang mit Kathleen Rahn, Direktorin des Marta, und Dr. Doris Krystof, Kuratorin der Kunstsammlung NRW und verantwortlich für die Ausstellung zu Isaac Julien im vergangenen Jahr in Düsseldorf, erleben – eine Begegnung, die zusätzliche Einblicke in Sammlung und Ausstellung ermöglichte.

Marta Herford Kathleen Rahn und Doris Krystof
Marta Herford
Marta Herford Monica Bonvicini

Philosophie trifft Sammlung

Im Mittelpunkt des Films steht ein fiktionalisierter Dialog zwischen dem Philosophen Alain Locke, einer Schüsselfigur der Harlem Renaissance, und dem Kunstsammler Albert C. Barnes, dem Gründer der Barnes Foundation in Philadelphia und einem der bedeutendsten Sammler afrikanischer materieller Kultur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie sprechen über die Bedeutung afrikanischer Kunst und ihre Rezeption im Westen. Der aus unterschiedlichen Veröffentlichungen der Akteuere geskriptete Dialog repräsentiert dabei den kritischen Austausch, den die beiden Männer in ihrer Zeit pflegten und der ihr Denken und Wirken maßgeblich beeinflusst haben soll.

Julien präsentiert Locke als Beobachter, den wir im Werk immer wieder kontemplativ durch die mit westlicher und afrikanischer Kunst gefüllten Gänge verschiedener Museen schreiten sehen. Auch andere schwarze Akteur*innen bewegen sich zwischen Werken vor allem afrikanischer Kunst. Ihr Blick dabei von den gläsernen Oberflächen der Ausstellungsvitrinen immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen.

Eine Schlüsselszene der Arbeit zeigt eine Nahaufnahme von Alain Locke, der mit geschlossenen Augen den fallenden Schnee auf sich wirken lässt. Die Szenerie wird begleitet von einem Zitat, das der Literaturwissenschaftlerin und Autorin bell hooks zugeschrieben wird: “We will keep the knowledge of how to use our imagination as a vehicle to let all the worldly things go. As we mature as artists in the mythical, diasporic dream space, a culture of infinite possibility is ready to receive us. This is artistic freedom as pure and unsullied as falling snow.”

Der fallende Schnee scheint an dieser Stelle ein Symbol für Zeitlosigkeit und Stillstand. Eine melancholische Reflexion auf eine gewaltsam unterbrochene kulturelle Kontinuität, die sich wie ein Erstarren auf die Geschichte legt. Indem Julien diese Szene rückwärts abspielen und den Schnee von unten nach oben steigen lässt, sorgt er nicht nur für Irritation, sondern verleiht ihr durch das Symbol der Umkehr eine poetische und gleichzeitig inhaltliche Komponente, wie es wohl nur das Medium Film vermag.

Left to one’s own devices

Wie im vergangenen Jahr in Düsseldorf, bewege ich mich in einem mit hellgrauem Teppich und deckenhohen Vorhängen ausgestalteten Raum zwischen fünf großen Leinwänden. Die Wände sind mit spiegelnden Kunststoffplatten bedeckt. Am Rande des Ausstellungsbereichs stehen afrikanische Kunstwerke – wie im Film umschlossen von reflektierenden Glaskästen – die laut Kathleen Rahn für den Präsentationszeitraum aus dem historischen Museum Hannover entliehen wurden.

Die parallele Projektion auf fünf Leinwänden erzeugt eine fragmentierte Erzählstruktur, die verschiedene Perspektiven simultan erfahrbar macht. Als Betrachterin bin ich gefordert, aktiv zwischen den Bildflächen zu navigieren und muss selbst Verbindungen zwischen den Szenerien herstellen. Angeordnet in einem ovalen Raum ist es mir dabei von keinem Blickpunkt aus möglich, das gesamte Werk zu sehen. Durch die spiegelnden Wände habe ich außerdem niemals nur einen Screen im Blick.

Das auch inhaltlich thematisierte Spiel mit Selbst- und Fremdwahrnehmung wird durch den Aufbau auf mich als Betrachterin übertragen. Die reflektierenden Kunststoffplatten an den Wänden duplizieren nicht nur das Geschehen der Leinwände, sondern werfen meinen Blick immer wieder zurück auf mich selbst. Der Weg um die großformatigen Screens legt meinen Schatten über die Szenerien und macht mich zum Teil des Werks.

Im Gegensatz zum Kino, in dem meine Aufmerksamkeit üblicherweise auf einen Screen fokussiert ist, darf mein Blick in Juliens Installation wandern. Film bekommt durch diese räumliche Komponente eine ganze andere Qualität. Auch die gezeigten Räume und Werke scheinen näher. Teilweise fühlt es sich an, als würde sich das museale Erleben verdoppeln. Als wäre ich gleichzeitig im Marta und in der Barnes Foundation, der Pennsylvania Academy of Fine Arts und dem Pitt Rivers Museum in Oxford, in denen viele der Szenen gefilmt wurden. Auch durch diese Ebene scheint Julien meine Aufmerksamkeit als Zuschauerin immer wieder auf mich selbst zurückzuwerfen.

Isaac Julien Marta Herford
Isaac Julien Marta Herford What other People Think
Isaac Julien NRW K21

Durch die mehrkanalige Installation überlagern sich Vergangenheit, Gegenwart und Imagination. Ich fühle mich dazu eingeladen und aufgefordert, lineare Denkmuster zu überschreiten. Die physische Bewegung im Raum und die Integration reflektierender Flächen und Schatten machen mich als Betrachterin zum Teil des Werkes.

Memories in Black and White

Die Schwarz-Weiß-Ästhetik des Films erinnert an historische Aufnahmen und unterstreicht die Zeitlosigkeit der behandelten Themen. Langsame Kamerafahrten und statische Einstellungen erzeugen eine kontemplative Atmosphäre. Die Darstellung der liebevollen, detailreichen Arbeit an Skulpturen schwarzer Körper wie auch das Schreiben des Hauptcharakters auf einer alten Schreibmaschine während parallel ein entkleideter Geliebter im Bett zu ruhen scheint, unterstreichen den Blick auf den Körper als Träger ästhetischer Wirkung und seine gleichzeitige Existenz als politisches Medium des Widerstands gegen museale Erstarrung.

Eine große Rolle für seine Wirkung spielt ebenfalls die Musik des Films – insbesondere der Gesang von Alice Smith, in dem Schmerz und Schönheit zusammen wirken. Mich berühren die Ruhe der Bilder, ihr kühles schwarz-weiß, das sich in der Gestaltung des sie umgebenden Raumes wiederholt und durch die Sanftheit von Musik, Symbolik und Bildsprache um so viel Gefühl bereichert wird. Es sind diese filmischen Mittel, mit denen Julien komplexe historische und kulturelle Themen ästhetisch verhandelt, emotional erfahrbar macht und die seinem Werk für mich die Besonderheit verleihen. Es ist ein Einlassen auf die Langsamkeit der Erfahrung, eine Einladung zur Reflexion und ein Fokus auf Wahrnehmen und Fühlen statt auf Verstehen, der klassische Sehgewohnheiten unterläuft. Körper wird dabei als Medium der Wahrnehmung bewusst, über den es das Werk zu erschließen gilt.

What makes Art collectible?

Warum gerade dieses Werk den Weg in die Sammlung von Heiner Wemhöner gefunden hat, bleibt offen. Und vielleicht ist genau das das Schöne daran: Denn auch wenn die Werke der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, ist das Sammeln von Kunst etwas emotionales und sehr privates. Sowohl die Kuratorinnen als auch der Sammler verwiesen darauf, dass es vor allem Intuition sei, die über den Kauf eines Werkes entscheide. Gefühle, Assoziationen, Erinnerungen – alles, was ein Kunstwerk im eigenen Sein und Erleben auslöst, kann den Ausschlag für seine Integration in der eigenen Sammlung geben.

Der norwegische Autor, Philosoph und Kunstsammler Erling Kagge beschreibt den Kunstkauf in seinem Buch A Poor Collector’s Guide to Buying Great Art folgendermaßen: „Quality art is much like a good novel: Some things are said, others remain unsaid and, in the end, some things remain unexplained. As a collector, publisher and explorer I have quite often chosen to follow my qualified gut feeling. […] Building a collection is much like living life or writing you autobiography – it is intensely personal.“

Mein Besuch im Marta endet wie so häufig mit neuen Gedanken, vielen Fragen und einer Menge Notizen und Namen, zu denen ich mehr wissen möchte. Allein Isaac Juliens Werk enthält so viele Verweise, dass selbst Dr. Doris Krystof und Kathleen Rahn in der kurzen gemeinsamen Zeit nur eine Auswahl nennen konnten. Neben der Installation von Julien, umfasst Other people think ebenfalls Skulpturen, Malerei, Film und Fotografie – alle verbunden durch Fragen, die Werk und Künstler*in an unsere Gegenwart formulieren. Die Ausstellung läuft vom 12.04 – 24.08.2025. Die Arbeit von Isaac Julien wird als Zwei-Kanal-Version ab September im Bestand der Kunstsammlung NRW zu sehen sein.


Collecting Art as Cultural Practice

Collecting art is a hobby that, especially in the high-price segment, remains accessible to only a few. This makes it all the more significant when collectors do not keep key works behind closed doors but make them accessible to the public. This is exactly what is currently happening at Marta Herford: under the title Other People Think, the museum is presenting a selection from the extensive collection of contemporary art owned by the Herford-based entrepreneur Heiner Wemhöner.

More Than an Investment: The Significance of Art Collections

The value of contemporary art lies far beyond economic scales and aesthetic categories. As a mirror of societal discourse, it raises questions about climate change, social inequality, digital transformation, or identity. It offers no answers but instead encourages thought and discussion. Many works do this in a demanding and experimental way, while others succeed in turning aesthetic pleasure into a critical tool.

By purchasing contemporary artworks, collectors become preservers of cultural artifacts and actively influence how – and above all, which – artists are perceived nationally and internationally. Through collaborations with museums or the establishment of private foundations, they create public access to artworks, set thematic impulses, and in a way shape a society’s cultural memory through their collections. Two compelling examples can currently be seen in North Rhine-Westphalia: the Wemhöner Collection, part of which is on display at Marta Herford, and the exhibition 21×21 at Villa Hügel in Essen.

Other People Think

The title Other People Think refers to a work by Alfredo Jaar, which is also part of the Wemhöner Collection. The lightbox bearing the same phrase was created to mark the 100th birthday of John Cage and references a speech Cage gave in his youth on North-South American relations.

Jaar’s minimalist presentation of the message – combined with a matching poster that visitors can take home – acts as a subtle reminder hovering over the exhibition: we can never fully understand other perspectives. At the same time, we can strive to approach them with respect and openness, responding not with resistance but with empathy, and attentiveness. A meditation on time, humanity, and perception, this theme recurs in the exhibition through the repeated use of mirrors.

Once again…

Beyond the museum itself – which, also thanks to Frank Gehry’s impressive architecture, is always worth a visit – a particular artwork drew me to Herford this time: Once again… (Statues Never Die) by Isaac Julien. Commissioned in 2022 to mark the centenary of the Barnes Foundation in Philadelphia, this work is also part of the Wemhöner Collection.

At Marta, the film is shown as a five-channel video installation, just as it was in Isaac Julien. What Freedom Is To Me, the 2023/24 overview exhibition at K21 in Düsseldorf. Julien’s work deeply impressed me there already. This time, I experienced it during a dialogical tour with Kathleen Rahn, director of Marta Herford, and Dr. Doris Krystof, curator at Kunstsammlung NRW and responsible for the Isaac Julien exhibition in Düsseldorf – an encounter that offered further insight into both collection and exhibition.

Philosophy Meets Collection

At the center of the film is a fictionalized dialogue between philosopher Alain Locke, a key figure of the Harlem Renaissance, and art collector Albert C. Barnes, founder of the Barnes Foundation and one of the most important collectors of African material culture in the early 20th century. They discuss the meaning of African art and its reception in the West. Scripted from their various writings, the dialogue represents the critical exchange the two men are said to have maintained, which greatly influenced their thinking and actions.

Julien portrays Locke as an observer, whom we see contemplatively wandering through museum corridors filled with both Western and African art. Other Black figures move among works of primarily African origin, their reflections cast back at them from the glass display cases.

A key scene shows a close-up of Locke with his eyes closed, feeling the falling snow. The moment is accompanied by a quote attributed to scholar and author bell hooks: “We will keep the knowledge of how to use our imagination as a vehicle to let all the worldly things go. As we mature as artists in the mythical, diasporic dream space, a culture of infinite possibility is ready to receive us. This is artistic freedom as pure and unsullied as falling snow.”

The falling snow appears to symbolize timelessness and stillness – a melancholic reflection on a violently disrupted cultural continuity. Julien enhances this poetic and conceptual moment by reversing the scene so that the snow appears to rise, using the medium of film to underscore the theme of reversal.

Left to One’s Own Devices

Just as in Düsseldorf, I found myself moving through a room lined with light-gray carpet and floor-length curtains, surrounded by five large screens. The walls were covered in reflective plastic panels. Along the edge of the exhibition space stood African artworks – mirroring those in the film – on loan from the Historical Museum in Hanover, according to Kathleen Rahn.

The five-channel projection creates a fragmented narrative, offering multiple perspectives simultaneously. As a viewer, I am challenged to navigate the screens actively and make connections between the scenes. Arranged in an oval space, it is impossible to view the entire work from a single vantage point. Due to the reflective surfaces, I never see just one screen.

The setup reinforces the installation’s themes of self- and other-perception. The mirrored panels reflect not only the screen content but also my own image, drawing me physically and mentally into the work. My movements cast shadows across the screens, making me part of the experience.

Unlike in traditional cinema, where the gaze is fixed on a single screen, Julien’s spatial approach allows my attention to wander. Film here takes on a new dimensionality. The proximity of the objects and spaces creates a doubled museum experience – it seems as if I am simultaneously in Marta, the Barnes Foundation, the Pennsylvania Academy of the Fine Arts, and the Pitt Rivers Museum in Oxford, where many scenes were filmed. Once again, Julien’s setup turns my gaze inward.

In this multi-channel installation, past, present, and imagination blend. I feel invited to move beyond linear thinking. Physical movement, reflective surfaces, and shifting shadows make me, the viewer, an integral part of the work.

Memories in Black and White

The black-and-white aesthetic of the film evokes historical footage and underscores the timelessness of the themes. Slow camera movements and static shots create a contemplative atmosphere. The loving, detailed depiction of sculpting Black bodies, and scenes of the protagonist writing on a typewriter while a naked lover rests nearby, emphasize the body as both aesthetic medium and political instrument against museal inertia.

Music plays a crucial role, especially the voice of Alice Smith, which conveys both pain and beauty. I am moved by the stillness of the images, their cool monochrome palette, which is echoed in the exhibition space and enriched by gentle music, symbolism, and visual language. Julien uses these cinematic tools to artistically and emotionally explore complex historical and cultural themes. This makes his work unique to me: it invites slowness, reflection, perception, and emotion over understanding, challenging conventional viewing habits. The body becomes the medium of perception through which the artwork is to be accessed.

What Makes Art Collectible?

Why this specific work became part of Heiner Wemhöner’s collection remains unanswered – and perhaps that’s exactly what makes it beautiful. Even when artworks are made public, collecting art is emotional and deeply personal. Both curators and the collector emphasized that intuition often guides the decision to purchase a piece. Feelings, associations, memories – everything a work evokes within one’s being and experience – can determine whether it becomes part of a collection.

Norwegian author, philosopher, and art collector Erling Kagge describes the process of art collecting in his book A Poor Collector’s Guide to Buying Great Art like this: „Quality art is much like a good novel: Some things are said, others remain unsaid and, in the end, some things remain unexplained. As a collector, publisher and explorer I have quite often chosen to follow my qualified gut feeling. […] Building a collection is much like living life or writing you autobiography – it is intensely personal.“

My visit to Marta ended, as so often, with new thoughts, many questions, and a long list of names and notes to explore further. Isaac Julien’s work alone contains so many references that even Dr. Doris Krystof and Kathleen Rahn could only name a few in our short time together. In addition to Julien’s installation, Other People Think includes sculpture, painting, film, and photography – all united by the questions that each work and artist poses to our present. The exhibition runs from April 12 to August 24, 2025. Isaac Julien’s work will also be shown as a two-channel version in the permanent collection of Kunstsammlung NRW starting in September.

Larissa Lenze

Larissa bewegt sich zwischen Menschen, Marken und Medien. Als Kulturwissenschaftlerin und Marketingstrategin beobachtet sie Medien- und Zeitgeschehen und spricht mit Menschen, die es mit besonderen Impulsen bereichern.

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