Jenseits der 30 verändern sich die Gesprächsthemen im Freundeskreis. Es geschieht ganz langsam, subtil. Neben Reisen, Umzügen und Beziehungen drängen sich immer häufiger Themen wie Absicherung, Eigentum und Investition in die Unterhaltungen. Dabei scheint es gar nicht so wichtig, besonders viel Geld zu besitzen oder in Aussicht zu haben – FOMO (‚fear of missing out‘) kann man schließlich für fast alles entwickeln.
Erst kürzlich saßen wir in kleiner Runde bei mir im Wohnzimmer, als sich die Diskussion in Richtung ETFs und Anlageberatung bewegte. Und wie so oft wurde mir bewusst, wie wenig ich weiterhin an das Versprechen des ewigen Wachstums glaube. Doch woran Glaube ich stattdessen?
Kunst als Investition
Kunstmessen wie die Art Basel, die Frieze Art Fair oder die TEFAF sind nicht nur professionelle Marktplätze, sondern kulturelle Orte, an denen Kunst, Kapital und Diskurs aufeinandertreffen. Als Barometer für den wirtschaftlichen Zustand des Kunstmarkts zeigen sich hier frühzeitig Richtungen, in die sich Geschmack, Nachfrage und Kapitalströme bewegen.
Als gut situierte Stadt mit zahllosen Ateliers, Galerien, einer weltberühmten Kunsthochschule und Institutionen wie dem Kunstpalast oder der Kunstsammlung NRW hat Düsseldorf seit mittlerweile sieben Jahren auch eine eignen Kunstmesse: die Art Düsseldorf. Hier treffen Sammler:innen, Kunstbegeisterte und Investor:innen staunend, kritisch und neugierig aufeinander.

Dass Kunst nicht nur eine Leidenschaft, sondern ein Markt ist, an dem Werte geschaffen und verhandelt werden ist vielen bewusst und gleichzeitig wenigen präsent. Es war die Art Düsseldorf, die vor vielen Jahren meinen Blick für diesen spannenden Teil der Kunstwelt öffnete und die ich seitdem immer wieder besuche. Ausgerichtet auf dem Areal Böhler sind in diesem Jahr 108 Galerien aus der ganzen Welt auf der Messe vertreten. Die Hallen sind lichtdurchflutet und ruhig, der Empfang angenehm unaufgeregt. Kein Schieben, kein Drängeln, dafür Zeit zum Hinschauen, Austauschen und Erleben. Dennoch fehlt es nicht an Lebendigkeit. In diesem Jahr sind Galerien aus der ganzen Welt vertreten, darunter Japan, Südafrika, Korea, Kuwait, den USA, Portugal, der Türkei, Slowakei, Italien, Belgien, Frankreich, Spanien und viele mehr. Ein besonderer Fokus liegt wie immer auf Galerien aus dem Rheinland, die etwa ein Drittel der Ausstellenden ausmachen.
Ich schlendere zwischen großformatigen Fotografien, papiernen Miniaturen und ausladenden Skulpturen, höre Gesprächsfetzen über Herkunft und Preise und frage mich was es ist, in das die Besucher:innen hier eigentlich investieren: Künstler:innen? Werke? Erzählungen? Weltbilder?
Was ist der Wert von Kunst?
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sind Sicherheitsversprechen das wohl wirkmächtigste Argument der Wertanalge. Allein dieser Aspekt scheint aktuell gegen Kunst als Investment zu sprechen. Ohne Zweifel exklusiv und prestigeträchtig ist die Investition in Kunst voraussetzungsvoll, oft ungewiss und nicht selten mit z.T. hohen Nebenkosten verbunden.
Das zeigt auch ein Blick auf den globalen Kunstmarkt: 2024 sank der Gesamtumsatz um 12 %, Verkäufe im Hochpreissegment brachen um 45 % ein. Im Gegensatz dazu verzeichneten kleinere Händler:innen mit einem Jahresumsatz unter 250.000 US-Dollar ein Wachstum von 17 %, und die Anzahl an Auktionen von Kunstwerken unter 5.000 US-Dollar nahm zu. Das zunehmende Interesse von Kleininvestor:innen spiegelt sich in der Verbreitung sogenannter affordable art fairs oder dem Erfolg des Studierendenkunstmarkts die sich speziell auf dieses Segment an Käufer:innen fokussieren.
Mögliche Erklärungen für das steigende Interesse: Im Gegensatz zu Aktien lässt sich Kunst betrachten, erleben und genießen. Kunstkäufe im unteren Preissegment bieten die Chance, in den persönlichen Austausch mit Künstler:innen zu treten und ermöglichen es, lokale Szenen zu unterstützen und deren Kultur ein kleines bisschen mit zu gestalten – ganz zu schweigen von der potenziellen Wertsteigerung, die eine Investition in unbekannte oder junge Künstler:innen mit etwas Glück bieten könnte.
Doch neben dem Aspekt des potenziellen Investments, lädt die Art Düsseldorf vor allem dazu ein, zeitgenössische Kunst zu erleben und neue Perspektiven zu entdecken. So bin ich nicht in erster Linie als Investorin auf der Messe, sondern auf der Suche nach aktuellen Trendbewegungen. Zwei Themen und zwei Künstler:innen sind mir hierbei besonders ins Auge gefallen:
Spiegelwelten
In den letzten Jahren sehe ich immer häufiger die materielle Präsenz von Spiegeln in Kunstwerken. Man könnte vermuten, dass sich dahinter das schlichte Bedürfnis nach Reichweite verbirgt – sind es doch vor allem möglichst interessante Selbstbilder, die wir von derartigen Veranstaltungen in Sozialen Netzwerken posten – doch das ist sicherlich nicht alles. Ganz banal betrachtet wirft ein Spiegel unseren Blick vom Werk zurück auf uns. Er bezieht uns als Betrachtende ein, spiegelt uns die Rolle die wir gerade einnehmen und stößt uns mit der Nase auf die Erkenntnis, dass wir immer auch uns in dem wiederfinden, was wir betrachten (eine These, die u.a. im Buch Art as Therapy von Alain de Botton und John Armstrong ausgeführt wird, das ich sehr empfehlen kann).
Ein Spiegel konfrontiert uns mit uns selbst – buchstäblich. Indem ein Kunstwerk einen Spiegel enthält, wird seine Betrachtung reflexiv: Wir sind nicht mehr nur passive Zuschauer:innen, sondern werden Teil der Arbeit. Unser Bild, unser Blick, unsere Position im Raum damit Teil der künstlerischen Aussage. Das Werk bricht mit der klassischen Vorstellung vom geschlossenen Objekt und öffnet sich – für den Raum, das Licht und mich als Betrachterin. Diese Öffnung ist nicht nur formaler Natur, sondern auch konzeptionell: Sie fordert auf, sich einzumischen, zu sehen und zu hinterfragen. Nicht nur in der Kunst!
Zwischen Irritation und Aktivierung
Die Idee des Spiegels beinhaltet immer auch die Frage nach Wahrnehmung und Realität: Wie sicher ist mein Blick? Was sehe ich wirklich? Was will ich vielleicht sehen? Diese Thematisierung von Wahrnehmungsverschiebungen zwischen Realität und Illusion begegnet mir auch an anderen Stellen der Messe.
Ein wiederkehrendes Element der präsentierten Werke ist dabei die Frage nach wahr und falsch. Beispielhaft sind hier die Arbeiten von Annika Kahrs yellow orange then red and blue – eine Reihe schlichter Farbkarten auf Glas, auf denen Inhalt und Darstellung nicht übereinstimmen – und die Reliefmalereien von Patrick Hughes, die tatsächlich wirken, als könnte sich ein statisches Gemälde bewegen. In ihrer vermeintlichen Simplizität stecken bewegende Fragen nach Zuwendung und Abkehr: Welche Rolle spielt Einigkeit? Worüber dürfen wir neu verhandeln? Welche gemeinsamen Wahrheiten brauchen wir, um kooperativ zu existieren? Ist mein ROT auch Dein ROT oder siehst Du (mittlerweile) etwas vollkommen anderes als ich?
Diese Fragen sind hochpolitisch – besonders in einer Zeit, in der Wahrheiten umkämpft, fragmentiert und manipulierbar sind. Kunst agiert hier wie ein Resonanzraum für gesellschaftliche Unsicherheiten. Zeigt sich in diesem Spiel mit Widersprüchen als Erkenntnisinstrument, Verhandlungsort und Vermittler auf der Suche nach Gemeinplätzen. Stellt keine Antworten bereit, aber schafft Bedingungen, unter denen Fragen neu gestellt werden können.
Norimichi Hirakawa
Eines der interessantesten Werke der Messe war für mich die audiovisuelle Installation Sunlight Spectrum Sonification von Norimichi Hirakawa – eine digital vibrierende Landschaft, in der Licht, Daten und Zufall ineinandergreifen. In der Installation wird die von einem Spektralsensor von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang jede Sekunde aufgezeichnete Lichtverteilung in eine Klangverteilung umgewandelt und über Lautsprecher ausgegeben. Die auf die Leinwand projizierten Bilder wurden mit einer omnidirektionalen Kamera aufgenommen und um die Sonne herum entwickelt. Der japanische Künstler nutzt Programm, Algorithmus und Daten als Material und schafft eine Meditation über Natur und das menschliche Dasein im digitalen Zeitalter. Poetisch, präzise und tiefgründig.

Die Arbeiten des Künstlers verhandeln die Komplexität von Zeit, die Aneignung der Welt über das Programm und inspirieren ein Nachdenken über Technologie und Realität. Sie fragen danach, was die Nutzung von Technologie für uns bedeutet ohne zu versuchen , die Welt zu erklären, sondern ihre Komplexität spürbar zu machen.
Ausgestellt sind Hirakawas Arbeiten im Rahmen des Japan-Schwerpunkts der Messe, welchen die Art Düsseldorf nach der erfolgreichen Vorstellung des anonymous art project aus Tokio 2024 auch in diesem Jahr – kuratiert von Yoko Nose – fortsetzt.
Evelyn Bencicova
Eine Künstlerin, die ich bereits im vergangenen Jahr während der düsseldorf photo+ wahrgenommen habe, möchte ich ebenfalls besonders hervorheben: Evelyn Bencicova nutzt Fotografie und neue Medien und arbeitet u.a. zu den Themen Identität, Realität, Repräsentation sowie die Beziehung zwischen Mensch und Maschine.
Die Werke der Künstlerin aus Bratislava zeigen Schönheit in architektonischen Welten voller Angst und Unterdrückung. Ihre Bilder scheinen wie Erzählungen zwischen Erinnerung und Fantasie, zeigen seltsame Orte und scheinbar makellose Frauenbilder zwischen Absurdität und Traurigkeit, die mich auch auf der Art Düsseldorf wieder in ihren Bann ziehen.
Barrieren abbauen
Spätestens in der wirklichen Begegnung mit den Werken wird bewusst: Kunst zu kaufen ist mehr als das Hin- und Herschieben von Zahlen auf einer App. Es ist verbunden mit Wissen, ästhetischem Empfinden, Gefühl für Atmosphäre und nicht zuletzt mit zwischenmenschlichem Austausch. Eine Messe wie die Art Düsseldorf steht symbolisch für dieses Geflecht aus Beziehungen und Bedeutungen. Doch so sehr ich die Messe schätze – ein Problem bleibt: die Distanz zwischen Profession und Publikum bleibt gewahrt. Viele Galeriestände und Repräsentant:innen wirken auf mich noch immer elitär und unnahbar, was einen Dialog über die ausgestellten Werke und Künstler:innen oft verhindert. Vieles davon ist Image und Pose und selbstverständlich genau so gewollt, doch hier liegt für mich dennoch Potenzial für mehr Nähe. Die Messe begegnet diesem vermeintlichen Problem durch Führungen und Vermittlung, veranstaltet in diesem Jahr sogar mit einer Reihe von Vorträgen gemeinsam mit dem art Magazin. Ich hoffe sehr, dass diese Ansätze in den nächsten Jahren weitergedacht und entwickelt werden.

What am I missing?
Mein Besuch auf der Art Düsseldorf hat wie immer viele Fragen angeregt: Was nehme ich nicht wahr? Wofür bin ich vielleicht (noch) nicht sensibel genug? Was erzählt mir Kunst gerade über unsere Gegenwart und mich selbst? Oder ganz einfach: Was würde ich gerne bei mir zu Hause an der Wand hängen haben?
Mit Blick auf meine nächsten Wohnzimmergespräche über Geldanlage bleibt dabei festzuhalten: Kunst wird immer interessanter für Kleinanleger:innen, bleibt aber ein eher unsicheres Investment (Doch was ist schon wirklich sicher?!). Wer sich engagiert, informiert und mit Leidenschaft dabei ist, kann kulturell profitieren und hat mit etwas Glück auch finanziell eine gute Entscheidung getroffen. Menschen, die Kunst kaufen, sollten für mich allerdings passionierte Sammler:innen und Fördernde sein – nicht vornehmlich interessiert an Spekulation und Wertsteigerung, sondern an Austausch, Erkenntnis und Kommunikation. Kunst ist ein Denken ohne Ergebniszwang. Ein Möglichkeitsraum, in dem wir uns anders begegnen können: als Fragende, nicht als Wissende. Und auf dieser Begegnung fußt mein Glaube an die Kunst.
Die nächste Art Düsseldorf findet vom 17.–19. April 2026 statt. Meine nächste Kunstreise führt mich in ein paar Wochen auf die Art Basel.
Buchempfehlung: Erling Kagge – A Poor Collector’s Guide to Buying Great Art
Weitere Künstler:innen, die mir aufgefallen sind: Esra Gülmen, Nanna Hänninen, Milja Laurila, Jorma Puranen.
Art & Investment – Visiting Art Düsseldorf 2025
Once you’re past 30, conversations among friends start to shift. Slowly, subtly. Alongside travel plans, breakups and crappy apartments, new themes begin to emerge: financial security, ownership, investment. The creazy thing is: you don’t even need to have a lot of money to have these talks.
Not long ago, we were sitting in my living room when the discussion took a turn toward ETFs and investment advice. And, as has been happening more and more lately, I caught myself realizing how little I actually believe in the promise of endless growth. But then I asked myself – what do I believe in?
I believe in art.
Fairs like Art Basel, Frieze or TEFAF are not just polished marketplaces; they are cultural spaces where art, capital and discourse converge. As barometers of the art market, they hint early on at the directions in which taste, demand, and capital might shift.
As a well-positioned city full of studios, galleries, a world-renowned art academy and institutions like Kunstpalast or Kunstsammlung NRW, Düsseldorf has hosted its own art fair for seven years now. Art Düsseldorf brings collectors, enthusiasts and investors together in a shared state of wonder, curiosity and critique. That art is not only a passion but a market – a place where value is created and negotiated – is something many are aware of, but few actively think about. For me, it was Art Düsseldorf that first opened my eyes to this dimension of the art world, and I’ve been returning ever since.
Held on the industrial-chic grounds of Areal Böhler, this year’s edition featured 108 galleries from around the globe. The halls were filled with natural light, the atmosphere calm and composed. No pushing, no posturing, just time to look, reflect, and connect. Yet the space felt alive. Exhibitors came from Japan, South Africa, Korea, Kuwait, the U.S., Portugal, Turkey, Slovakia, Italy, Belgium, France, Spain and more. As always, a special focus remained on galleries from the Rhineland, making up about a third of all participants.
Wandering between large-scale photographs, delicate paper works and bold sculptural forms, I caught fragments of conversations about provenance and pricing. And I found myself wondering: what exactly are people investing in here? Artists? Objects? Narratives? Worldviews?
What is art worth?
In uncertain economic times, promises of security might be beyond the most powerful arguments in favor of investment. Art, however, is often seen as less of a safe bet. Undoubtedly exclusive and prestigious, investing in art comes with its own demands: it’s often unpredictable and rarely free of hidden costs.
A glance at the global art market underscores this: in 2024, total sales declined by 12%, with the high-end segment (works over $10 million) collapsing by 45%. By contrast, smaller galleries with annual sales under $250,000 saw a 17% increase, and auctions for works under $5,000 rose in frequency. This growing interest from smaller investors is reflected in the rising number of affordable art fairs and the success of Online Plattforms featuring the works of art students which are targeting exactly that audience.
But why the shift? Unlike stocks, art can be seen, felt and lived with. Works at accessible price points offer the chance to meet artists, support local scenes, and help shape cultural narratives – however small the gesture. Not to mention the potential for appreciation if one backs emerging talent early enough.
Yet beyond its value as a potential investment, Art Düsseldorf is above all an invitation to experience contemporary art and discover new perspectives. I didn’t come as an investor, but as a researcher and enthusiast, looking for signs of artistic movement. And for me, the following two themes and two artists stood out this year:
Mirrored Worlds
Over the past few years, I’ve noticed more and more mirrors appearing in artworks. At first glance, it’s tempting to dismiss them as simply Instagram bait – after all, mirrored selfies are social media gold. But there’s more to it. On a fundamental level, mirrors return our gaze from the artwork back onto ourselves. They implicate us as viewers, reflecting not just our image but the role we play in observing, interpreting, and assigning value. This aligns closely with what Alain de Botton and John Armstrong describe in Art as Therapy: we always see ourselves in what we look at. And perhaps, in that moment, the artwork stops being an object and becomes an encounter.
When a mirror is embedded in a piece, the viewing becomes reflexive. We’re no longer passive spectators but inside the work. Our image, our gaze, our placement in space becomes part of the composition. These works break with the notion of the sealed art object and open themselves to space, light and us. And that opening isn’t just formal, it’s conceptual: we are asked to engage, to witness, to question.
Between Irritation and Activation
The mirror also poses epistemological questions: How reliable is my perception? What do I see—and what do I want to see? This tension between reality and illusion surfaced in many other places at the fair.
A recurring element in the works presented is the question of true and false. Examples include Annika Kahr’s yellow orange then red and blue – a series of simple colour charts on glass in which content and representation do not match – and Patrick Hughes‘ relief paintings, which actually appear as if a static painting could move.
These questions of perception, illusion and reality are deeply political – especially in a time when truth itself is fractured, contested and manipulated. Art here becomes a space for grappling with uncertainty. It doesn’t provide answers, but it offers a structure in which questions can be reframed, contradictions embodied, and common ground explored.
Norimichi Hirakawa
For me, one of the most captivating works at the fair was Sunlight Spectrum Sonification by Japanese artist Norimichi Hirakawa: a digitally generated coastal landscape, in which light, data and randomness converge into a vibrating visual field. The piece was part of the fair’s Japan Focus, curated by Yoko Nose, following the successful presentation of the anonymous art project from Tokyo in 2024. Using code, algorithm and generative systems as material, Hirakawa creates meditative reflections on time, nature and human existence in the digital age. Poetic, precise and deeply philosophical.
His work invites us to rethink how we relate to technology – not as a tool of control, but as a mirror for meaning. He doesn’t try to explain the world but to make its complexity felt.
Evelyn Bencicova
Another standout for me was Evelyn Bencicova, whose work I first encountered during last year’s düsseldorf photo+ festival. The Slovakian artist works across photography and new media, exploring themes of identity, representation, and the human-machine relationship.
Her images depict starkly beautiful architectural spaces – drenched in melancholy, tension and restraint. Her staged portraits feel like psychological fictions: fragile bodies, soft surfaces, sterile environments. They float somewhere between memory and fantasy, seduction and surveillance. At Art Düsseldorf, her work captivated me once again.
Breaking Barriers
Encountering art in person quickly reveals one thing: buying art is not like trading stocks on an app. It’s wrapped up in knowledge, intuition, atmosphere and human connection. Art Düsseldorf stands for that interwoven fabric of meanings and relationships. And yet, a gap remains. Many gallery booths still radiate exclusivity, their representatives poised and polished but not particularly open. It’s hard to enter conversation, let alone ask questions, unless you’re already “part of the scene.”
To their credit, the fair is addressing this: with guided tours, lectures (in collaboration with art magazine), and outreach formats. I hope these efforts will continue and evolve because proximity enriches everyone, not just newcomers.
What am I missing?
As always, my visit left me with more questions than answers: What am I not seeing? What don’t I yet have the sensitivity to perceive? What is art trying to tell me about this moment or about myself? And perhaps the most mundane question of all: What would I love to hang in my living room?
Back in the world of dinner-table investment talk, one thing seems clear: art is becoming increasingly relevant for smaller collectors but it remains an uncertain investment. (But then again, what isn’t?) For those who engage, learn, and commit with sincerity, the cultural return can be immense and if you’re lucky, maybe even financial gain.
To me, art buyers should be passionate collectors, not speculators. People who seek not just returns but resonance. Art isn’t about outcomes. It’s about possibilities – a space in which we meet differently: not as knowers, but as questioners. And that, precisely, is where my belief in art begins.
The next Art Düsseldorf will take place from April 17–19, 2026. My next art journey leads me to Art Basel in just a few weeks.
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Other artists who caught my attention: Esra Gülmen, Nanna Hänninen, Milja Laurila, Jorma Puranen.
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