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Alles hat seine Zeit

Meinem Vorsatz zum Jahreswechsel folgend, sortiere ich gerade Texte aus 2019, als ich auf ein Dokument mit dem Titel Heimat stoße. Inspiriert durch die Lektüre von Juli Zeh und Dörte Hansen hatte ich mich dem Thema zu Beginn des Jahres gewidmet und eine umfassende Sammlung aus Informationen und Zitaten angelegt. Der Blick auf meine Aufzeichnungen, denen leider nie ein Text entsprungen ist, bringt mich auf eine Idee. Ich mache mich auf den Weg zum Bücherregal, nehme Heimat – eine Reise, ein Gefühl. von Simone Hawlisch heraus und beginne zu lesen.

Das Buch ist schwer einzuordnen. Ist mal Bildband, mal Kochbuch, mal Reiseliteratur, mal Magazin. Zusammengetragen unter dem Begriff Heimat, ist es aber vor allem eine Sammlung bewegender und inspirierender Geschichten von Menschen, die die Autorin in den letzten Jahren kennenlernen und in ihrer ganz persönlichen Umgebung besuchen durfte. Was die Geschichten verbindet, ist ein Gefühl, eine Erinnerung, persönlich und doch allen gemein, die die Protagonisten durch Handlungen, Orte oder Menschen in die Gegenwart tragen.

Ich schlage die letzte Seite zu und streiche noch einmal mit der Hand über den Buchrücken. Meine Gedanken kreisen. Heimat scheint mir eng verbunden mit Ordnung, Zugehörigkeit und Gemeinschaft. Ich denke an Nostalgie. An das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. An eine fiktive Rückkehr in die Kindheit.  An Urvertrauen, Erinnerung und Kraft. 

Einige Minuten liegt das Buch geschlossen in meinem Schoß. Dann stehe ich auf und gehe zurück ins jetzt. 

Heimat

Larissa Lenze

Larissa bewegt sich zwischen Menschen, Marken und Medien. Als Kulturwissenschaftlerin und Marketingstrategin beobachtet sie Medien- und Zeitgeschehen und spricht mit Menschen, die es mit besonderen Impulsen bereichern.

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